Endstation

Es gibt nur wenige Erinnerungen an die Zeit, in der hier noch Straßenbahnen rollten.

Von 1901 bis 1954 herrschte diese Ära in Münster, die in den heutigen Zeiten des ÖPNV längst in Vergessenheit geraten ist.
Auf Empfehlung eines Verkehrsplaners war damals das Ende der “Elektrischen” eingeläutet worden. Zu hoch wäre damals der Aufwand gewesen das Schienennetz zu erhalten.

Und so war Triebwagen Nummer 65 einer der letzten seiner Art in Münster.
27 Jahre befuhr dieses Fahrzeug Münsters Straßen bevor es nach Würzburg ging, wo es noch bis 1975 den Straßenbahnbetrieb aufrecht erhielt. Danach folgte eine unrühmliche Museumszeit, bis Liebhaber das Fahrzeug zu Beginn der 90er Jahre in einem Depot des Hannoverschen Straßenbahnmuseums wiederfanden.

Rückkehr nach Hause

1993 kam der Oldtimer zurück nach Münster. In einem schlechten und verbastelten Zustand mit modernen Umbauten, die in den letzten Jahren des Betriebs erforderlich waren. Auch nagte bereits deutlich der Zahn der Zeit an der Grundsubstanz.

Dann tat sich lange Zeit gar nichts. Zumindest vor den Kulissen.
Im Hintergrund formierte sich der Verein zur Rettung der letzten Straßenbahn in Münster e. V und die Si­sy­phus­ar­beit der Suche nach Teilen, Finanzierern und ehrenamtlichen Mitarbeitern begann.

10 Jahre Restauration

Ganze zehn Jahre sollten vergehen, bis Hand an Blech-, Guss- und Holzteile gelegt werden konnte. Und noch einmal zehn Jahre vergingen, bis zur Fertigstellung der Restauration in diesem Jahr.
Heute, fast 60 Jahre nach der Ausserdienststellung, findet eben jene letzte Straßenbahn der Linie 2 ihre würdevolle Ruhe. Auf original Schienen und Pflastersteinen aus Münster jener Zeit. Und wie damals in hellbeigem Anstrich und olivgrünen Trennlinien. Auch sonst ist der Triebwagen in allen Details wieder hergestellt. Besser als neu, hörte man den einen der anderen bei der heutigen Aufstellung bewundernd sagen.
Einzig die Endhaltestelle hat sich geändert. Statt an der Danziger Freiheit kann man sie jetzt im Innenhof des Stadthauses 3, am Albersloher Weg bewundern.
Vor Witterung und Vandalismus geschützt und für die Nachwelt aufgehoben. Ein Kompromiss der geschlossen wurde, auf Kosten von Zugänglichkeit und Sichtbarkeit im öffentlichen Stadtbild. Zugänglich ist Münsters letzte Straßenbahn für Jedermann während der Öffnungszeiten des Stadthauses 3.

Am 30. September 2013 findet um 19 Uhr eine feierliche Einweihung und Vorstellung für die Öffentlichkeit im Stadthaus 3 statt. Sicher auch eine Stunde des Dankes für Ihre unermüdliche und ehrenamtliche Arbeit an die Akteure des Vereins zur Rettung der letzten Straßenbahn in Münster e. V,, Günther Barlag, Jürgen Giebing, Werner Lautz, Dieter Remme, Kurt Schünemann, Longinus Runde, Detlef Schrank, Elmar Meyer sowie die inzwischen Verstorbenen Hermann Wieck und Werner Hügemeier, die es mit Hans Rath, Vorstand des Vereins und Präsident der Handwerkskammer Münster, möglich gemacht haben dieses Stück münstersche Nahverkehrsgeschichte wiederherzustellen.

Die letzten Ihrer Art

Auf Ihrem Weg durch die Republik, den sie schon im August angetreten haben, machten heute 1600 Pandas Rast auf dem Aegidiimarkt in Münster.

Pandas? Ja, zumindest ihre Stellvertreter aus Pappmachee.
Es erinnerte ein wenig an die Blauschaf-Friedensherde die anlässlich des Schauraums 2010 in der Stadt Rast machte, doch hier geht es um mehr.
Jeder Panda steht für einen der letzten rund 1600 echten Bambusbären in freier Wildbahn.

Auf diesen Mißstand will der WWF anlässlich seines 50. Geburtstags mit dieser Tour und seinem Wappentier hinweisen und damit auch stellvertretend auf die Zerstörung des Lebensraums vieler weiterer Arten aufmerksam machen.

In einem kleinen Bambuspavillon sind für Groß und Klein interaktive Infoelemente aufgebaut, die über Umwelt-, Arten- und Naturschutz, sowie die Arbeit des WWF informieren.
Zusätzlich stehen Experten vom WWF Rede und Antwort, Mitglieder der WWF Jugend brachten das Thema den jungen Besuchern auf dem Aegidiimarkt bei.

Noch bis Ende Oktober touren die kleinen Kameraden durch Deutschland.
Essen, Düsseldorf und Köln sind die nächsten Haltepunkte der Roadshow, für die die sie hier verpasst haben und hinterher reisen wollen.

Die Pappmacheebären sind beliebt. Sind sie entdeckt, werden sie geknuddelt, es wird mit ihnen gespielt, ein Ah und Oh hallt über den Platz.
Es soll auch schon versucht worden sein,  welche mit nach Hause zu nehmen.
Nach beendeter Tour will der WWF die Pandas gegen eine Spende abgeben – das eingenommene Geld geht in den Artenschutz. Nur durch Mitgliedschaft und freiwillige Spenden kann der WWF seine Arbeit bewerkstelligen. Macht mit, werdet Fördermitglied, Protector, Pate oder Schutzengel. Weitere Infos, wie man den WWF unterstützen kann, findet Ihr HIER.

Münster ist eine der aktivsten Städte Deutschlands in Sachen Klima. Spitzenplatz beim European Energy Award 2012, nach zwei weiteren Gold-Zertifizierungen 2005 und 2009, aber auch die Verleihung des Titels “Bundeshauptstadt im Klimaschutz” in den Jahren 1997 & 2006 belegen das. Doch die Stadt kann nicht alles alleine in die Hand nehmen. Es kommt auf jeden einzelnen von uns an, damit Lebensräume bedrohter Arten und somit diese Arten selbst erhalten werden können.
Informiert euch und macht aktiv mit beim Klimaschutz.
Dem WWF alles Gute zum 50. Geburtstag und Danke für die unermüdliche Tatkraft in Sachen Arten-, Umwelt- und Naturschutz!

Weiterführende Links:

- WWF
- 50. Jahre WWF – Pandas auf Tour
Klimaschutz in Münster
Münster packt’s! Der Bürgerpakt für Klimaschutz

Alle meine Bötchen….

Treetbootrennen auf dem Aasee

…. schwammen auf dem See, denn vergangenen Sonntag war es wieder einmal so weit:
Nach der erfolgreichen Premiere 2012 gab es in diesem Jahr bereits das
2. Münsteraner Treetbootrennen auf dem Aasee in Münster.

Bei nicht all zu gutem, aber dennoch trockenem Wetter, starteten 24 4er-Teams mit guter Laune und anfeuernden Zuschauern um ihren sportlichen Beitrag für einen guten Zweck zu leisten. Ob aus Gastronomiebetrieben, Betriebssportgruppen, von Polizei oder Schulen – die Gruppen waren vielfältig.

Und die 50 Euro Startgeld die jedes Team leistete, werden voll und ganz dem wahren Zweck des Rennens, als Spende zugunsten der ”Kinderkrebshilfe Münster e.V.” gespendet.

Und so legten sich sich die Teams ins Zeug und ins Wasser ohne dass es ihnen wirklich darauf ankam als erster ins Ziel zu kommen.
So manches Team startet freiwillig mit einigen Metern Abstand, um dann doch vom Ehrgeiz eingeholt zu werden und die Rundengegner auszubooten.
Dabei fiel auch so manche Vorjahresbestzeit.

Und weil alle Beteiligten Ihren Spaß hatten, wird es auch im kommenden Jahr wieder ein Treetbootrennen auf dem Aasee geben, bei dem es wieder darauf ankommt anderen zu helfen.

Vielleicht melden sich ja dann noch weitere Teams, sodass sich vielleicht zusammen mit dem Münsterland-Sternlauf, der dieses Jahr ebenfalls zum zweiten Mal stattfand, eine sportliche Benefizveranstaltung als feste Größe am Eventhimmel der Stadt bildet, bei der es nicht nur um Werbung, Kommerz und Eigennutz geht, wie bei all den Triathlons, Marathons und Radrennen, die in Münster immer mehr zu werden scheinen.

Sie entscheiden!

Wieder ein Neuling an Münsters Lebensmittel-Einzelhandelshimmel.

Seit gestern hat ein Lemmi Lebensmittelmarkt Leben in die ehemalige Netto Filiale an der Hammer Straße 172-174, die bereits seit längerem leer stand, eingehaucht und eröffnet.

Die simpel eingerichtete Filiale lädt Kunden ein,
die neben den Angeboten der Discounterkonzerne Aldi, Lidl, Netto, Penny & Co noch billigere Schnäppchen  suchen.

Geiz ist geil?

Obwohl ich privat darauf achte sparsam zu sein und der Markenware oft das No-Name Pendent aus gleichem Hause vorziehe, so habe ich doch ein gewisses Vorurteil gegen die “Billig, auf Teufel komm raus” Mentalität, die insbesondere in den letzten Monaten immer wieder Lebensmittel- und Lohndumpingskandale offenbart hat.
Wenn 100 Gramm Hähnchen nur 29 Cent kosten, wo Vertrieb und Logistik schon im Preis enthalten sind, dann verwundern solche Skandale auch nicht.
Dennoch ist der Drang, ja fast schon Sport, der Deutschen billig einzukaufen ungebrochen.

Und so steht hinter dem Namen „Lemmi“ die Kruse Warenhandel GmbH & Co. KG, die im Jahre 2003 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Holzwickede hat.
Im selben Jahr eröffnete die erste Filiale in Hamm. Heute, zehn Jahre später, exisitieren bereits 30 Filialen die sich auf den Raum NRW beschränken.
Kein geringerer als Discount-König Stefan Heinig, Gründer der Discounter KiK und TEDi, soll als Investor fungieren.

Keep it simple

Nichts erinnert an der Hammer Straße mehr an den ehemaligen Netto Markt, Regale sind bei Lemmi eher selten vertreten.
Die Ware wird meist direkt aus Kisten und von der Palette angeboten, Preisschilder und Angebotstafeln sind handgeschrieben.

Unordentlich ist es nicht, immerhin vier freundliche Verkäuferinnen und Verkäufer kümmern sich, zumindest einen Tag nach der Eröffnung, um die Verteilung der Ware und das Kassieren.
Der Laden ist gut besucht. Zielstrebig ist niemand, das gesamte Sortiment wird inspiziert.
Irgendwo könnte man ja noch ein Schnäppchen entdecken.
Aber es herrscht keine Ausverkaufsstimmung wie zum Sommerschlussverkauf.  ”Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen” heißt es hier und da auf Hinweistafeln.
Mir selber war im Vorfeld der Eröffnung keine Werbung unter die Augen gekommen, vielleicht gab es auch keine.
Auf Twitter wurde ich auf die Neueröffnung aufmerksam.
Soziale Netzwerke als Werbeselbstläufer? Derzeit sicher noch nicht.
Erst 136 “Fans” informieren sich auf der Facebookseite der Kette über die Angebote.

Breite Produktpalette

Zu finden sind unter den Angeboten Lebensmittel und Non-Food Artikel. Alles sehr breit gestreut und neben unbekannten No-Name Artikeln auch viele Angebote von Markenware.
Ob Milka, Pril, Becks, Dornfelder, Chio, Dole, oder Heinz – aus allen Warenbereichen gibt es bekannte Produkte.
Nur eben günstiger als bei den Mitbewerbern.

Aber was heute als Angebot lockt, muss nicht in zwei Wochen auch noch zwingend verfügbar sein wie man es bei den großen Ketten kennt. Das Sortiment ändert sich laufend.

Sonderposten

Der Kunde mag sich fragen, oder vielleicht tut es die Zielgruppe auch nicht,: “Wie kommt der Preis zustande?”
Wie kann Lemmi die Artikel billiger als die Marktmitbewerber anbieten?
Die Antwort ist einfach: Es handelt sich bei den Artikeln um Sonderposten.
Die Idee ist nicht neu, auch die Thomas Philipps GmbH & Co. KG bietet schon lange Lebensmittel & Non-Food Artikel als Sonderposten an und macht mittlerweile fast eine halbe Milliarde Euro Umsatz im Jahr, mit seinen mehr als 200 bundesweiten Filialen.
In Münster ist der Thomas Philipps Markt allerdings ungünstig am Stadtrand von Münster-Roxel gelegen und nur mittelprächtig erreichbar.

Von beiden Ketten werden günstig Produkte erworben, die aus Überproduktionen, Verpackungsumstellungen, Insolvenzen oder Versicherungsschäden stammen.
Auch Ware, die kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum steht, oder dessen Etiketten Druckfehler aufweisen, finden so zu Schleuderpreisen in die Märkte.
Fast “abgelaufene” Artikel sind in den Filialen deutlich gekennzeichnet und separat aufgestellt. Infoschilder bürden dem Kunden die Last auf:
“MHD erreicht – STARK REDUZIERT!!!” lautet es samt Interpunktionsschwemme auf den Warngelb gefärbten Schildern.
Und weiter:
“Ein bisschen drüber aber immer noch LECKER!” verrät eine Cornflakes Packung mit freudigem Lachen.
“Sie entscheiden selbst!” endet dann das Plakat, fast schon ein schlechtes Gewissen verursachend sollte man nicht zugreifen wollen.

Ein strenges Qualitätsmanagement soll sicherstellen, dass die Ware, die in den Lemmi Filialen steht,
auch wirklich ok ist.
Und nach meinem Eindruck ist sie das. Die Artikel sind unbeschädigt, die Verpackungen sauber.
Wurst- und Käsewaren sind extra in einem separaten Kühlbereich ausgestellt,
der mit zwei überdimensionierten Klimaanlagen selbst mir kälteunempfindlichen Menschen die Gänsehaut auf die Arme zaubert.

Fazit

In Zeiten von Überfluss und Lebensmittelverschwendung, jährlich werden etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland weggeworfen, sind Sonderpostenmärkte einerseits sicherlich sinnvoll um Waren vor der Entsorgung nocheinmal auf den Markt zu bringen.
Und leider gibt auch hierzulande eine Personengruppe, die kaum eine andere Wahl hat als in solchen Märkten einzukaufen um mit dem Einkommen zu haushalten.
Doch bei allen Vorteilen für die Kunden wirken sich die Preise der “Super-günstigen” unter den Discountern, auf andere Bereiche aus.
Auch bei den Billigsten der Billigen will Gewinn gemacht werden und der Spielraum ist bei der Ware klein.
Andere Discounter und Ketten standen immer wieder wegen Fällen von Lohndumping bei Angestellten in der Kritik.
Fraglich ob man in Anbetracht dessen, solche Verkaufskonzepte unterstützen sollte.

Aber die Wahl hat der Kunde. Wie stand es schon auf den Hinweistafeln:
“Sie entscheiden selbst!”

Weiterführende Links:

- Lemmi Lebensmittel

Reaktivierung

Langsam setzte sich heute um 11 Uhr mit leisem Dieselgeräusch ein vollbesetzter Talent-Triebwagen der Deutschen Bahn am Bahnhof Münster Ost in Bewegung.

Es geht über die alten Bahnhöfe Gremmendorf und Wolbeck, dann nach Albersloh um schliesslich zum Wendehalt Sendenhorst zu gelangen.

Bahnhof Münster-Ost? Den kennen viele Münsteraner gar nicht mehr.
Er liegt versteckt zwischen Westfalen AG und der Halle Münsterland an der Lippstädter Straße.
Zuletzt rollte regulärer Personennahverkehr von hier im September 1975. Dann wurde der Personennahverkehr auf dieser Strecke komplett eingestellt.

Auch die Bahnhöfe Gremmendorf und Wolbeck sind in Ihrer ursprünglichen Funktion wohl nur noch den älteren Jahrgängen bekannt.
Alle drei Bahnhöfe liegen an der Strecke der Westfälischen Landeseisenbahn und diese soll für regulären Personennahverkehr in der Zukunft wieder aktiviert werden.
Derweil dient der Bahnsteig am Haus Heuckmann in Gremmendorf als Platz für Schützenfeste und Weihnachtsmärkte und der Bahnhof Wolbeck als Jugendzentrum.

Der heutige Tag war eine Ausnahme, denn das Hafenfest in Münster bot Anlass mit einem Sonderzug die geplante Reaktivierung der alten WLE-Strecke Münster bis Sendenhorst ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen.
Und weil so viele Jahre nur seltener Güterverkehr zwischen dem Hauptnetz der Bahn und Westfalen AG rollte,
ging es heute im Blümchenpflücktempo mit maximal 30 km/h über die Gleise.

Im 2-Stunden Takt pendelte heute fünf mal der Zug von Münster nach Sendenhorst und wieder zurück.
Die Sonderfahrt, die heute für eine Richtung über eine Stunde brauchte, soll später einmal in 28 Minuten bewältigt werden; 14 Minuten zwischen Münster und Wolbeck.
Dabei sollen im regulären Betrieb zusätzlich noch die Haltepunkte Loddenheide und Angemodde einbezogen werden.
Und natürlich der Hauptbahnhof, über den es dann weiter Richtung Zentrum Nord gehen wird.

Mit 6000 Fahrgästen wird täglich gerechnet und trotzdem geht man schon jetzt von einem jährlichen Betriebsdefizit von 3,8 Millionen Euro aus.
Auf diesen Kosten wollen und können die Stadt Münster, die mit 14,13% und der Kreis Warendorf,
der mit 26,82% an der WLE beteiligt sind, nicht sitzen bleiben.
Hier soll das Land NRW den intelligenten Betrieb des Schienennahverkehrs fördern.

Doch bis zu einem regulären Betrieb der Strecke braucht es noch viel Zeit und Geld.
Für 32,8 Millionen Euro, die in Fördertöpfen des Bundes gesucht werden, müssen Strecke und Haltestellen ausgebaut werden.
Zum heutigen Zeitpunkt ist ein barrierefreier Einstieg nicht möglich.
Die Schienen und Schwellen sind nicht mehr so in Schuss, wie es für einen vernünftigen Betrieb erforderlich ist.

Aber es ist erklärtes Ziel der Stadt Münster, des Kreises Warendorf und des Zweckverband des Schienenpersonennahverkehrs Münsterland (ZVM), dieses Zukunftsprojekt durchzusetzen.
Begonnen wird damit, die Planungen zur Reaktivierung der WLE-Strecke bis zur Antragsreife zu beauftragen.
Das soll schon bei der nächsten Sitzung des ZVM im Juli geschehen.
Denn erst wenn die anschließende gut anderthalb Jahre lange Planungsphase vollendet ist, können Fördermittel beantragt werden.

Sinnvoll oder nicht?

Über Jahre hinweg kam immer wieder die Idee auf den Tisch die Bahnstrecke wieder in Betrieb zu nehmen.
Man hätte sie vielleicht nie stillegen dürfen.
Es gab Diskussionen, es wurden Gutachten beauftragt, Untersuchungen angestellt, aber passiert ist weiter nichts.
Jetzt endlich beginnt man Nägel mit Köpfen zu machen und treibt das Projekt voran.
Münster wächst und damit auch der Straßenverkehr.
Mit der Konversion der ehemaligen britischen Kaserne in Gremmendorf in einen zivil genutzten Handels- und Wohnkomplex kommt die Bahn als Alternative zum Auto ebenso wie gerufen.

Auch die vielen Pendler die Ihren Arbeitsplatz in Münsters Zentrum, am Hafen oder der Loddenheide haben, würden von der Bahnstrecke profitieren und die Innenstadt Münsters ein Stück weit vor dem Verkehrsinfarkt bewahren. Die Bahn hat wieder Zukunft, die alte Trasse ist da und die Buslinien der Linie 6 und 8 in den Südosten Münsters sind im Berufsverkehr mehr als ausgelastet.
Man geht davon aus im Jahre 2020 die ersten Züge nach Fahrplan auf die Strecke zu schicken, wenn die Bewilligung der Fördergelder durch ist.
Wir warten gespannt wie es weiter geht.
Zumindest bei der heutigen Sonderfahrt war der Talent Triebwagen der Baureihe 643 der Deutschen Bahn gut ausgelastet und auch entlang der Strecke waren viele Bahnfans zu beobachten,
die die Besonderheit des Zuges auf dieser Strecke zu schätzen wussten und auf Fotos verewigten.

Weiterführende Links:

- Zweckverband des Schienenpersonennahverkehrs Münsterland (ZVM)

Arbeitsgemeinschaft Schienenverkehr Münsterland e.V. (ASM)