Allen Lesern ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest 2012!
Allen Lesern ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest 2012!
Eigentlichen dienen Sie der Verkehrssicherheit, der Abgrenzung der Fahrbahn und einem besseren Erkennen des Straßenverlaufs.
Für manche dienen sie aber offenbar als wehrloses Opfer von blinder Zerstörungswut.
Die Rede ist vom StVO-Zeichen 620, allgemein als Leitpfosten bekannt und der seit einiger Zeit steigenden Tendenz in Münster, diese wiederholt zu zerstören.
Rausgerissen, umgetreten, kaputtgeschlagen liegen sie immer häufiger in den Feldern, Gräben oder auf der Straße.
Sechsstellige Schadenshöhe in einem Vierteljahr
Alleine im vergangenen Vierteljahr häufen sich die Meldungen von Vandalismus in Münster und es sind dadurch alleine in diesem kurzen Zeitraum Schäden mit Kosten in sechsstelliger Höhe verursacht worden.
Nicht nur Leitpfosten, sondern auch Laternen, Unterstände, Scheiben an Wartehäuschen und Werbeträgern, Displays von Fahrgastinfosäulen, Autospiegel oder auch gerne mal ganze Straßenzüge an denen Fahrzeuge zerkratzt und Reifen zerstochen werden, gehören zum zerstörerischen Freizeitvertreib einiger unliebsamer Zeitgenossen.
Frauke Bank, Leiterin der Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin der Wall AG, die in Münster für Bushaltestellen und Werbeträger verantwortlich ist, teilte uns auf Anfrage mit, dass alleine Anfang des vierten Quartals 2012 in einer aussergewöhnlichen Anhäufung von Vandalismusschäden 65 zerstörte Glasscheiben an den von Ihnen betreuten Wartehäuschen und Werbesäulen zu verzeichnen waren – einzig entlang des Albersloher Weges.
Der reine Materialschaden belief sich auf rund 15.000 Euro, hinzu kommen noch die Personalkosten durch die Reparatur.
Ein anderer ungeheuerlicher Fall geschah Mitte November diesen Jahres, wo über 80 Fahrzeuge durch Farbsprühereien beschädigt und Reifen zerstochen wurden. Der Schaden beläuft sich hier auf über 70.000 Euro.
Anderen Orts werden Fahrzeuge und Bauwagen in Brand gesteckt, oder Telefonzellen in die Luft gesprengt. Nicht einmal vor Streifenwagen der Polizei wird halt gemacht – auch hier wurde gezündelt.
Der Ideenreichtum und die Freizeit der Vandalisten scheint genauso unbegrenzt wie Ihre Zerstörungswut und der fehlende Respekt gegenüber Eigentum von Fremden.
Weniger Grafitti, mehr Randale
Auf Anfrage ob sich die Tendenz in Sachen Vandalismus in 2012 verschärft habe, antworte uns
Jan Schabacker, stellvertretender Leiter der Pressestelle und Pressesprecher der Polizei Münster,
mit einer auf den ersten Blick überraschenden Antwort:
Seit 2008 registriert die Polizei Münster einen Rückgang an Sachbeschädigungen.
Gegenüber 3987 Fällen von Vandalismus im Jahr 2008 stehen noch 3097 Fälle im vergangenen Jahr.
Allerdings erklärt sich bei näherem hinsehen dieser Trend durch einen Rückgang von Sprühereien um 50%, die beinahe ein Viertel der Straftaten im Bereich Vandalismus ausmachten.
Somit verlagert sich die Zahl der Sachbeschädigungen nur von der kreativen auf die zerstörerische Seite.
Gründe hierfür? Dazu gibt es keine offizielle Antwort.
In erster Linie sicher Dummheit gepaart mit der Unkreativität etwas sinnvolles in seiner Freizeit anzustellen – vielleicht auch ein zu hohes Maß an Freizeit in Zusammenhang mit Langeweile.
Zivilcourage zeigen
Was kann man also tun um die Fälle von Vandalismus einzudämmen?
Zu allererst einmal heisst es die Augen offen zu halten. Ruhig mal raussehen wenn es draussen scheppert oder eine Alarmanlage angeht. Dazu gehört selbstverständlich auch bei der Polizei Anzeige zu erstatten, sollte man einen Fall von Vandalismus beobachten oder jemand von solch einer Tat prahlen hören. Mit Denunziantentum hat das ncihts zu tun.
Die Statistik zeigt nur das „Hellfeld“ der Kriminalität in diesem Bereich, also all die Fälle die polizeibekannt und angezeigt worden sind. Es wird eine hohe Dunkelziffer vermutet und auf den Kosten für diese Taten bleibt die Allgemeinheit sitzen.
Auch wer lediglich Beschädigungen an öffentlichen Einrichtungen wie Bushaltestellen, Telefonzellen, etc. entdeckt, sollte dies der Polizei oder dem Ordnungsamt mitteilen.
Öffentliche Fahndung über soziale Netzwerke
Einen interessanten Erfolgsfall einer privaten, öffentlichen Fahnung hat es Ende Oktober in San Francisco gegeben.
Hier wurde ein 22-jähriger Mann festgenommen, der für die Zerstörung einen 700.000 Dollar teuren Busses bei Ausschreitungen nach dem World Series Finale verantwortlich gemacht wurde.
Ein Foto, dass Ihn bei seiner Tat zeigte, ging um die Welt. Via Facebook, Twitter und anderen Netzwerken teilte ein ansässiger Nachtclub sein Foto und schon am kommenden Tag erfolgte die Festnahme durch Hinweise auf den Randalierer. Sicher eine zweifelhafte, aber höchst erfolgreiche Methode.
Aber auch die Polizei Münster ist den hiesigen Randalebrüdern auf den Fersen – die “Gremmendorfer Gruppe” im Südosten Münsters steht unter Beobachtung. Sie sollen neben Einbrüchen auch für zahlreiche Sachbeschädigungen in Gremmendorf, Angelmodde, Wolbeck und Hiltrup verantwortlich sein.
Wir haben genug von dieser sinnlosen Zerstörungswut und halten die Augen auf – Ihr auch?
Im Anschluss an den Besichtigungstermin der York-Kaserne, an dem über 700 interessierte Bürgerinnen und Bürger Münsters teilnahmen, war die Öffentlichkeit zum ersten von drei Foren zum Umnutzungsprozess im Südosten Münsters eingeladen.
In den Räumlichkeiten der Westfalenfleiss GmbH begrüsste Oberbürgermeister Lewe gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Dr. Michael Klenner die rund 350 anwesenden Bürgerinnen und Bürger und erläuterte die besonderen Herausforderungen und Chancen, die Münster mit der Konversion der ehemaligen Kaserne in ein zivil genutztes Areal bevorstehen.
Christian Schowe, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung der Stadt Münster stellte nachfolgend den Planungsweg im Dialog mit den Bürgern dar. Er gab sein Wort für eine transparente Planung und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an diesem großen städtbaulichen Projekt der kommenden Jahrzehnte.
Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass es keine Lösung geben werden könne, die es allen Beteiligten recht mache. Es wird ein Kompromiss gefunden werden müssen, der allen in die Konversion einbezogenen Parteien etwas abverlangen werde.
Dazu wird die Stadt Münster ebenso gehören, wie jeder einzelne Bürger.
Jörg Faltin der Faltin+Sattler FSW Düsseldorf GmbH stellte sich als Moderator des Dialogverfahrens vor, durch dass er und sein Unternehmen den Planungs- und Beteiligungsprozess der Konversion York-Kaserne, in Verbindung mit Workshop-Veranstaltungen führen werden.
Im Rahmen dieses Dialoges stellten Thomas Leugner für den Gewerbeverein Gremmendorf/Angelmodde und Richard Kretschmann für den Arbeitskreis Gremmendorf/Angelmodde Ihre Wünsche und Anliegen für eine Stärkung des jetzigen Einzelhandels und Einkaufsangebotes, sowie für die Positionierung einer besonderen Wohnatmosphäre in der zukünftigen neuen Gartenstadt im Grünen vor.
Anschliessend stellten sich die vier Teams vor, in denen die Themengebiete Stadtgestalt & Wohnen (Jörg Faltin, Städtebauexperte bei Faltin+Sattler, Düsseldorf), Freiraum & Naherholung (Thomas Fenner, Freiraumexperte bei FSWLA Landschaftsarchitekten, Düsseldorf), Zentrum & Vielfalt (Dr. Wolfgang Haensch, Einzelhandelsexperte bei CIMA GmbH, Köln), sowie Mobilität & Vernetzung (Dr. Uwe Kloppe, Verkehrsexperte bei Lindschulte & Kloppe Ingenieurgesellschaft/Düsseldorf) in Zusammenarbeit mit den Bürgern in Workshops erarbeitet werden soll.
Die nachfolgende halbe Stunde ermöglichte es den anwesenden Bürgern sich mit den Experten auszutauschen, wobei es lediglich zu Wortmeldungen und Anregungen von Bürgern und Interessensgruppen kam.
Seien es kirchliche Vertreter, die bei der Umnutzung eine Rücksicht und sichtbaren Erhalt der Geschichte der ehemaligen Kasernengeländes forderten, oder ob es spezielle Interessensgruppen waren, die Ideen für die Verwirklichung besonderer Bauwünsche anbrachten.
Verwiesen wurde auf die Beteiligung der Bürger in den Arbeitsgruppen der oben genannten Teams, die in weiteren Foren und Workshops bis Mai 2013 die Teilergebnisse erarbeiten sollen.
Abschliessend erläuterte Jan Eitel, Geschäftsführender Gesellschafter der Gesellschaft für urbane Projektentwicklung, seine Erfahrungen mit den von seiner Firma betreuten Konversionsprojekten, wie dem Petrisberg in Trier.
Wichtig mitzunehmen war für den einen oder anwesenden Forumsbesucher, dass die Konversion auch in York mit Sicherheit kein schn eller Umbau, sondern ein langer Prozess sein wird, bei dem es bis zum ersten Spatenstich vielleicht drei Jahre und zum Abschluss des Prozesses gute zehn Jahre dauern kann.
Mut machten die Projektergebnisse die Herr Eitel vorstellte und die Chancen auch für Münster verdeutlichten, bei manchem Forenbesucher auch die Ängste verfliegen liessen, dass in der Zukunft ein trister Militärcharakter bleibt der das neue Stadtviertelzentrum Gremmendorfs prägt.
Zeitplan der Konversionsplanung
Wie geht es weiter mit der Konversionsplanung in Sachen York-Kaserne?
- Am 2. Februar 2013 findet der erste von zwei Workshops statt. Arbeitstitel “Orientierung”
- Im März 2013 dann das zweite Forum. Überschrift “Ideen”
- April 2013 findet der zweite Workshop statt. Hier sollen die Planungen konkretisiert werden.
- Forum 3 gibt im Mai 2013 dann die Perspektiven wieder.
Noch bis zum 18. Dezember 2012 können die Bürgerinnen und Bürger Münsters sich noch für die Arbeitsgruppen anmelden, in denen mit den Experten Visionen und Vorstellungen vom Wohnen, Arbeiten, Leben und Verkehr für das neue Quartier erarbeitet werden sollen
Es stehen zur Auswahl:
-Arbeitsgruppe 1: Stadtgestalt und Wohnen
-Arbeitsgruppe 2: Freiraum und Naherholung
-Arbeitsgruppe 3: Zentrum und Vielfalt
-Arbeitsgruppe 4: Mobilität und Vernetzung
Weitere Informationen und Anmeldung zu den Arbeitsgruppen unter DIESEM Link