Das eTicket kommt

Ab August starten die Stadtwerke-Münster die Testphase für das (((eTicket, dem elektronischen Fahrschein für den Busverkehr in Münster.

Das buchen eines Tickets auf dem Handy, am Automaten, oder die Suche nach einer Vorverkaufsstelle entfallen dann für die Nutzer.
Auch brauch man keine Angst mehr vor Kleingeldzählerei beim Fahrer zu haben.
Denkbare Zahlungsmöglichkeiten beim eTicket könnten, ähnlich wie beim Handyticket, Lastschrift- oder Prepaidverfahren sein.
Hierzu gab es noch keine offizielle Ankündigung.

Mit der (((eTicket Chipkarte im Checkkartenformat, die offenbar mit der PlusCard kombiniert wird, kann der Kunde dann direkt im Bus ohne warten und langer Suche im Tarifdschungel, seine Fahrt lösen. Einfach ans Terminal halten, buchen, hinsetzen.
Der Fahrer kann sich auf seine Hauptaufgabe, die Fahrgastbeförderung, konzentrieren. Verspätungen durch Ticketverkauf beim Fahrer werden weiter minimiert.

Bild: (c) Stadtwerke Münster

Bild: (c) Stadtwerke Münster

Dabei währt sich der Kunde immer auf der sicheren Seite, denn es soll automatisch der günstigste Tarif gewählt werden.

Wie das genau ausschaut, wurde noch nicht klar. Denkbar ist die Möglichkeit nach monatlicher Auswertung die Fahrten tarifoptimiert abzurechnen.
Beispielsweise bei mehr als vier Fahrten ein 4er-Tarif, bei bei mehr als zehn Fahrten ein Zehnertarif oder bei Fahrten, die die Kosten eines Monatstickets überschreiten, automatisch jenes zu berechnen. Details werden abzuwarten sein.

Das durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe mit 1,4 Millionen Euro geförderte Projekt soll auch Vorbildfunktion für den ÖPNV über Münster hinaus werden.
Die rund 250 (((eTicket Terminals für alleine fast 400.000 Euro werden von der Systemtechnik GmbH aus Sömmerda geliefert, montiert und in Betrieb genommen, sowie die Bedienung geschult.
Ein Datenbanksystem daß die Daten der eTicket Terminals verschlüsselt überträgt und bearbeitet sowie für die Abrechnung bereitstellt, läuft im Hintergrund.

Noch bis zum 7. Juli können sich eingeladene Stadtwerke-Münster PlusCard Kunden registrieren.
Rund 1000 Kunden werden dann ausgelost und bekommen daraufhin das Paket mit Ihrer (((eTicket Chipkarte und weiteren Informationen zugesandt.

Dann heisst es einen Monat lang Testfahrer spielen und den Service im Ernstfall zu testen.
Wer im Anschluss den Dienst bewertet und den Testbericht ausfüllt, darf als Dank einen weiteren Monat gratis Bus fahren.

Sollten keine größeren Probleme auftreten und kleine Kinderkrankheiten ausgemerzt sein, wird das eTicket dann bald für die Allgemeinheit zugänglich gemacht.
Bis Herbst könnte nach der Testphase der Startschuss für die offizielle Einführung des eTicket in Münster fallen.
Warten wir es ab.

Glückliche Kühe

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband hatte zum Tag des offenen Hofes geladen, und in großen Mengen strömten die Besucher am sonnigen Sonntag auch in Münster aus allen Himmelsrichtungen herbei.

Lange Autoschlangen und Fahrradkorsos bahnten sich den ganzen Tag über den Weg in die Bauerschaft Kasewinkel im Osten Münsters, um den Milchhof Große Kintrup zu besuchen und den von den Münsteraner Landwirten, der hiesigen Landjugend und den Landfrauen organisierten Hoftag zu bestaunen.

Leonhard Große Kintrup beim Interview durch die Lokalmedien

Nach einem Willkommensgruß mit erfrischenden Molke-Erzeugnissen vom eigenen Hof, konnte man sich auf dem großen und modernen Hofgelände nach aller Herzenslust umschauen und informieren.

So konnten die Erwachsenen auf der Traktorenausstellung untereinander über den modernen Fuhrpark lamentieren, während die Kleinen sich beim Menschenkicker, Streichelzoo oder auf der Strohburg vergnügen konnten.

Für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Frische Hofeigene Erzeugnisse wie Milch, Molke, Joghurt, Stippmilch und Quark gab es in allen Variationen. Mit Kaffee & Kuchen konnte man sich beim Cafe der Landfrauen stärken. Der Bauernmarkt mit Produkten aus der Region deckte jeden weiteren Bedarf.

 

Großes Interesse herrschte an der Molkerei, in der per die Milchprodukte pasteurisiert werden, sowie von Hand Joghurt und Quark hergestellt werden.
Auf einem Bildschirm wurde der Fertigungsprozess erläutert, die Produktionsräume waren selbstverständlich aus Hygienegründen für die Öffentlichkeit verschlossen.
Und hier befindet sich auch die “Milchkammer” an der man das Jahr über, 24 Stunden am Tag, am Automaten allerlei Milchprodukte aus der Eigenproduktion erwerben kann.

Glückliche Kühe

Ein Highlight auf dem Hoffest war der erst im vergangenen Jahr erbaute, hochmoderne Kuhstall.
 
Auf Basis von neusten Erkenntnissen, leben die rund 140 Kühe und 80 Jungtiere hier so ungezwungen wie möglich.

Sie können sich frei im riesigen, im Sommer fast rundrum offenen und lichtdurchfluteten Stall bewegen und nach gut dünken selber entscheiden, ob sie fressen, liegen oder gemolken werden wollen.

Eine vollautomatische, intelligente Futterversorgung mischt die Futterbestandteile nicht nur automatisch aus Magazinen zusammen, sondern verteilt das Futter über ein Schienensystem direkt, je nach Tiergruppe, leistungsgerecht an die Tierboxen.
Es gibt auch keinen festgelegte Melkzeit mehr. Jede Kuh kann nach ihrem eigenen Tagesrhythmus selber entscheiden wann sie an die Melkbox geht, die rund um die Uhr zur Verfügung steht und ebenfalls vollautomatisch arbeitet.

Futterneid auf dem Hoffest

Das Grünfutter für die Kühe stammt aus eigenem Anbau von Flächen rund um den Hof.
Dass dabei auf Gentechnik verzichtet wird, ist für den Milchhof Große Kintrup eine Selbstverständlichkeit.

Deshalb wurde unter anderem auch die Initiative “Gentechnikfreies Kasewinkel” gegründet.

Lieferservice

Einen exzellenter Lieferservice rundet das Angebot ab.
Der Milchhof Große Kintrup beliefert nach Bestellung das gesamte Stadtgebiet mit seinen und anderen Produkten aus der Region.

 

Die liebevoll “Kuhriere” genannten Lieferwagen versorgen die Stadtteile zwei mal in der Woche nach einem ausgeklügelten Fahrplan.

Fazit

Das Interesse der Münsteraner für Produkte aus der Region und der Art und Weise wie sie hergestellt werden, ist seit dem letzten Hoffest um ein Vielfaches gestiegen.
Offenbar ist das Bewusstsein der Konsumenten für die Produkte als auch für die Haltung der Tiere gestiegen.
Nach den vielen weltweiten Lebensmittel-, Futter und Tierhaltungsskandalen in den vergangenen Jahren, möchten die Kunden einfach sicher sein ein Produkt zu erwerben, dass den höchstmöglichsten Standards entspricht.

Der Kauf von Produkten beim Direktvermarkter statt beim Discounter fördert nicht nur die Region und sichert hier Arbeitsplätze.

 

Er wirkt sich zudem auf die Frische aus. Lange Transportzeiten entfallen. Die Umweltbelastung verringert sich durch die kürzeren Transportwege. Keine europaweiten Produktkonvois zu den Lagern der Discounter sind nötig.
Wenn man sich zudem beim Direktvermarkter vor Ort von den Bedingungen überzeugen kann, schafft dies ein Vertrauen wie es anderswo nicht möglich ist.

Produkte aus Münster, für Münster gibt es nicht nur am Hof Große Kintrup, aber wir möchten in Zukunft noch viel häufiger Produkte aus der Region sehen :)

Fotostrecke:

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Weiterführende Links:

- Webseite des Milchhof Große Kintrup

Überallfernsehen

14 Jahre gibt es jetzt das freie digitale Fernsehangebot DVB-T in Deutschland.

Bis der Empfang allerdings aus den anfänglichen Test- und später aus den Ballungsgebieten bis nach Münster schwappte, dauerte es noch eine ganze Weile nach dem Start des TV-Dienstes.

Erst kurz vor Ende des bundesweiten DVB-T Ausbaus (2008), startete am 12.6.2007 am Fernsehturm an der Wolbecker Straße und am WDR-Sender Münster-Baumberge, die lokale Versorgung für das Münsterland.

Wer eine gute Wohnlage und Technik oder einen Vermieter mit guter Dachantenne hatte, konnte bereits seit Ende 2004 das DVB-T Signal aus dem Ruhrgebiet empfangen. Die Anzahl der Auserwählten war allerdings gering.

Bei Schaltung des Dienstes, für die Masse im Münsterland, wurde dann aber die Enttäuschung deutlich.
Im Ruhrgebiet waren viel mehr Sender zu empfangen als hier und das hat sich, auch nach Abschaltung des analogen Fernsehsignals 2008, bis heute nicht geändert.

Gerade bei Events wie der jetzigen Fußball-Europameisterschaft wünscht sich mancher ein größeres frei empfangbares und mobiles TV-Angebot, als die zwölf öffentlich-rechtlichen Sender die man hier bestenfalls empfangen kann.
Vor allem Privatsender fehlen hier im Vergleich zum Ruhrgebiet.

Für ein Grundgebot reicht dies mit Sicherheit völlig aus, doch trotzdem habe ich mal bei den Sendern angefragt warum der Ausbau im Münsterland geringer ist als in anderen Gebieten und ob sich die Ausgangslage in den letzten Jahren geändert hat.

Klare Antwort von den Privaten

“Das Einspeisen von Privatsendern ins DVB-T-Netz sei ein Zusatzangebot für die Ballungsräume”, so die nüchterne Antwort des WDR.
Eine Erweiterung sei nicht vorgesehen. Das liege nicht an fehlenden Kapazitäten, sondern an nicht vorhandenem Interesse seitens der Privatsender.
Antworten der anderen Öffentlich-Rechtlichen Sender, die ebenfalls zur Task Force DVB-T Deutschland gehören, waren ähnlich. Hier ist man zufrieden mit dem Angebot, weiterer Ausbau ist nicht nötig.

Die wohl deutlichste Antwort kam von der ProSiebenSat.1 Media AG.
Mit den Stichworten Refinanzierbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Nutzungsanteile betont die Gruppe klar, dass es rein finanzielle Interessen bei einer Ausstrahlung habe. Wenig verwunderlich.
Der hiesige Nutzungsanteil von 8-12% sei zu niedrig und so hat man nach Ende der Anschubfinanzierung durch die Landesmedienanstalten den Ausbau bei den Ballungszentren belassen. Bei anderen Privatsendern ist das Interesse ähnlich niedrig.

In naher Zukunft wird es also keine Erweiterung des DVB-T Angebotes geben.
Bleibt abzuwarten, ob der Nachfolger DVB-T2 und das Wachstum der Stadt Münster die Situation in Zukunft ändern werden.
Auch die immer größere Verbreitung von mobilen Geräten, wie Laptops, Smartphones und Taschenfernseher, mag die Nutzungszahlen beeinflussen.

Und natürlich nicht ohne einen Seitenhieb beende ich den Artikel mit dem Tipp:
Vielleicht liegen die Zuschauerzahlen ja auch ein ganz kleines bisschen am Niveau des TV-Programms ;)

Ein Jahrzehnt Stadtentwicklung

Der Internetriese Google hat still und heimlich seine Satellitenbilder der Dienste Google Maps und Google Earth aktualisiert und dabei Münster nicht vergessen.

Die bisherigen Bilder von 2006 wurden auf den Stand vom 15. April 2010 gebracht. Nicht top aktuell aber immerhin.
Zuvor gab es zwar schon Bilder von 2008, aber aufgrund der etwas schlechteren Qualität blieb man bis Anfang der Woche bei 2006.

Natürlich schauen jetzt wieder viele nach, ob sie Ihr Wohnhaus wiederfinden, die Schule oder den Arbeitsplatz, oder sonstige interessante Merkmale.

Aber als besonderes Feature ist bei Google Earth die Möglichkeit hervorzuheben, zwischen den bisher veröffentlichen Aufnahmen, hin- und herzublättern.

 

So kann man, wie in den beiden Bildern oben, nicht nur die Auswirkungen von Kyrill auf die Botanik des Schlossplatzes sichtbar machen, sondern mittlerweile fast ein Jahrzehnt an Stadtentwicklung und Verdichtung Münsters auf Google Earth nachverfolgen und Münsters Wachstum entgegen dem NRW-Trend nachvollziehen.

An folgendem Beispiel sieht man auf dem linken Bild von 2001, das noch frequentierte Hawerkampgelände,
eine in Bau befindliche Halle Münsterland und das noch in Betrieb befindliche Gasometer.
Schon fünf Jahre später, 2006, sieht man auf dem rechten Bild ein leeres Hawerkampgelände,
ein stillgelegtes Gasometer, eine nagelneue Feuerwehrwache II.

 

2008, unten auf dem linken Bild, sieht man schon den neuen Straßenzug des Albersloher Weges
mit Anbindung an den Boelckeweg. Die Halle Münsterland hat zu Ende gebaut.
Das Hawerkampgelände dient derweil als Abstellfläche für LKW-Auflieger der Firma Schmitz Cargobull.
Auf dem rechten Bild von 2010 ist der neue Praktiker Baumarkt an der Theodor Scheiwe-Straße zu erkennen.
Bereits der dritte Praktiker Standort in Münster. Auch der Albersloher Weg ist fertig umgebaut und
das Hawerkamp-Gelände liegt, wie bis zum heutigen Datum, brach.

 

Als weitere Beispiele haben wir Aasee, Auf der Horst, das Gebiet um Feuerwache II, Germania Campus, das alte Freibad Handorf, Hindenburgplatz, Leonardo Campus, rund ums Preußenstadion, Schleuse und Stubengasse/Hanse Carré in eine Diashow eingefügt, in der man auch vor- und zurückblättern kann.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Weiterführende Links zum selber zu Hause ausprobieren:

- Google Earth