Mit Schrecken werden viele Unternehmer und Privatleute noch
an die Preisexplosion für Rohöl und Kraftstoffe, Mitte 2008, denken.
Der Rohölpreis verdoppelte sich binnen eines Jahres
von ca. 70 US-$ pro Barrel, Anfang Juli 2007,
auf über 140 US-$ pro Barrel, Anfang Juli 2008.
Mit ihm stiegen auch die Preise für Kraftstoffe an den Tankstellen enorm.
Höchstpreise von bis zu 1,50 € pro Liter Benzin wurden fällig.
Dann kam die 2007 die Weltwirtschaftskrise, und in kurzer Zeit sanken die Rohöl- und Kraftstoffpreise im freien Flug.
Seitdem geht es, langsam aber sicher, wieder bergauf…
…allerdings deutlich steiler für die Kraftstoff-, als für die Rohölpreise!
Wir sind bei den Benzinpreisen wieder auf dem Niveau von Mitte 2008,
wobei der Rohölpreis noch auf dem Level von Mitte 2007 steht,
aktuell knapp unter 80 US-$ / Barrel.
Die aktuellen Kraftstoffpreise, einiger Anbieter,
vom Montag, den 15.03.2010, in Münster:
In Zahlen:
. Juli 2008 | März 2010
Öl pro Barrel ca. 146 $ | ca. 79 $
Benzin pro Liter ca. 1,47 € | ca. 1,47 €
Dazu als Beleg diese Grafik, mit freundlichem Dank an TECSON, für die Bereitstellung.:
Dieser Fakt verblüfft mich etwas.
Mit welcher Begründung sind die Kraftstoffpreise jetzt wesentlich höher
und nicht analog zu den Rohölpreisen niedrig geblieben?
Es auf China, Indien und der hohen Nachfrage in anderen Länder
zu schieben wäre etwas zu einfach, denn dann hätte der Rohölpreis
wenigstens ein wenig mit in diese Richtung ziehen müssen.
Dies ist nicht der Fall.
Zudem sind die relativ großen Sprünge der Preise an
den Tanksäulen, teils von Stunde zu Stunde, auch ungewöhnlich.
Um bis zu 8 Cent variieren die Preise an derselben Tankstelle,
und dies binnen kürzester Zeit.
Wir erinnern uns an “Früher”.
Ein kleiner Blick in meine Erinnerung brachte hervor, dass zu Zeiten
als ich noch Führerscheinneuling war, und dass war 1994,
ein Liter Benzin ca. 1,40 DM, also umgerechnet 72 Eurocent gekostet hat.
In der Woche kursierte der Kurs für einen Liter Sprit so um die +/- 2 Pfennig.
Heutzutage kann es sein, dass man morgens zur Arbeit fährt und der Preis
am Mittag um 7 oder 8 Cent gestiegen oder gefallen ist.
Für Berufspendler macht diese Variation eine Menge aus.
Aber kalkulieren kann man nicht, auch wenn der eine oder andere bestimmte
Wochentage, als günstigster im Vergleich zu anderen auserkoren hat.
Nun hinkt der Vergleich mit “damals” sicher etwas.
Man darf sicherlich die Preisentwicklung im Laufe der Zeit nicht
ausser Acht lassen, Steuern, Inflation und dergleichen sind nicht berücksichtigt,
aber dennoch sind die aktuellen Preise
und auch deren Sprünge, in meinen Augen blanker Wahnsinn.
Mineralöl- und Kraftstoffkonzerne mögen sich immer mit dem
hohen Steueranteil in Deutschland herausreden.
Auf Anschreiben und Anfragen reagieren sie mit vorgefertigten Schreiben.
An Transparenz mangelt es in dieser Industrie ebenso wie an Kritikern.
Die große Problematik, die sich dem Arbeitnehmer stellt,
ist dass er in den sauren Apfel beissen muss, wenn er als Pendler
seine Arbeitsstelle erreichen will. Da kann man nicht immer tanken
wenn es günstiger, sonder muss es, wenn der Tank leer ist.
Ich wünschte mir, man würde Seitens der Politik nicht die Auswirkungen
mit einer Kilometerpauschale behandeln, sondern die Ursachen bekämpfen.
Ich mag kritisch auf das, in nicht all zu weiter Enternung liegendende,
Osterwochenende und die damit verbundenen Osterferien zeigen.
Diese und andere Zeiträume, mit Ferien- und Urlaubsbedingtem
Reiseverkehr, wurden in der Vergangenheit immer wieder dazu genutzt,
dem Endverbraucher in die Tasche zu greifen, indem man erneut an
der Preisschraube drehte…….